Dient Sport als Prävention auf unsere Gesundheit?
Ja. Regelmäßige körperliche Aktivitäten zeigen positive Effekte auf unsere Krankheitsprävention und auf unser psychisches Wohlbefinden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Erwachsene mindestens 150 Minuten Bewegung in der Woche und für Kinder und Jugendliche mindestens eine Stunde Bewegung am Tag und weniger Zeit am Bildschirm.
Im Fitnessstudio, im Verein, funktionales Training oder an der frischen Luft? Es ist ganz egal, welche Sportart betrieben wird, oder es zum Beispiel nur der Spaß mit Freunden beim Ball spielen ist. Hauptsache der Körper bekommt die Erfahrung sich zu bewegen. Natürlich ist es empfehlenswert im aeroben Bereich von moderater bis hoher Intensität zu trainieren, damit der Körper auch ab und an ins Schwitzen gerät. Eine maximale Zeitangabe gibt es nicht. Jeder soll und darf so viel Zeit in körperliche Aktivität investieren, wie es ihr oder ihm am liebsten ist. Doch weniger als die Empfehlung der WHO sollte es aus gesundheitlicher Perspektive nicht sein.
Auch in unseren Ferienkursen werden in der Mittagspause ruhige Spieleinheiten mit Bewegung verknüpft, um den Kindern den Spaß an der Bewegung näher zu bringen.
Neben den körperlichen Vorteilen hat körperliche Aktivität auch einen wesentlichen Einfluss auf die mentale Gesundheit. Studien zeigen, dass regelmäßige Bewegung die Ausschüttung von Glückshormonen wie Endorphinen und Serotonin fördert. Diese wirken sich positiv auf das Wohlbefinden aus und können Depressionen sowie Angststörungen vorbeugen. Zudem stärkt körperliche Aktivität das Selbstbewusstsein und die Resilienz gegenüber Stresssituationen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die soziale Komponente: Wer sich sportlich betätigt, sei es im Verein, im Fitnessstudio oder einfach in einer Laufgruppe, profitiert von sozialer Interaktion. Der Austausch mit anderen kann die Motivation steigern und langfristig für mehr Beständigkeit in der Bewegung sorgen.

Primäre, sekundäre und tertiäre Prävention
Es gibt verschiedene Ausprägungen der Gesundheitsförderung:
Die primäre Prävention beschreibt die erste Stufe aller präventiven Maßnahmen. Sie bedeutet eine Gesundheitsförderung, mit der alle möglichen Risikofaktoren für Krankheiten reduziert werden. Somit sollen die Maßnahmen Krankheiten oder Beschwerden von vornherein verhüten.
Bei der sekundären Prävention sollen Krankheiten früh erkennbar werden. Schon bevor es zu Beschwerden kommt, muss hierbei eine Maßnahme eingeleitet werden (z.B. allgemeine Voruntersuchungen, Test bei Personen mit Risikofaktoren).
Die tertiäre Prävention tritt in Aktion, wenn eine Krankheit diagnostiziert wurde. Sie beinhaltet neben der medizinischen Behandlung zur Krankheitsheilung auch die Verringerung des Ausbreitens der Krankheitsbeschwerden.
Sportliche Betätigung – Wirkungen auf den Körper
Für die eigene Gesundheit spielt regelmäßige Bewegung eine wesentliche Rolle. Viel körperliche Aktivität verhindert eine Gewichtszunahme und Fettleibigkeit, verringert das Risiko degenerativer Erkrankungen im Alter und fördert zudem die seelische Ausgeglichenheit.
Zudem sind alle Organsysteme von den positiven Auswirkungen der Bewegung betroffen:
Atmungssystem
Regelmäßige Bewegung verbessert die Sauerstoffaufnahme und stärkt die Atemmuskulatur, insbesondere das Zwerchfell und die Zwischenrippenmuskulatur. Dadurch wird die Atmung effizienter und die Lungenkapazität gesteigert.
Zudem können sich die Bronchien durch Bewegung erweitern, was die Atmung erleichtert. Langfristig hilft Sport, die Lungenfunktion zu erhalten und das Risiko für Atemwegserkrankungen wie Asthma oder COPD zu senken.
Energieverbrauch
aufgrund dem daraus resultierenden hohem Muskelanteil (im Vergleich zum Fettgewebe) wird die Leistungsfähigkeit verbessert.
Herzkreislaufsystem
Als positive Auswirkungen durch Sport sind folgende Aspekte beim Herzkreislaufsystem zu verzeichnen:
- die Ruhepulsfrequenz sinkt
- der Herzmuskel vergrößert sich
- HZV verbessert sich (bei Ausdauersport)
- Verbesserung der Durchblutung
- Blutdrucksenkung
- kardiovaskulärer Risiken werden reduziert
Sport und das Gehirn
Bewegung verbessert nicht nur die körperliche Fitness, sondern wirkt sich auch positiv auf die kognitive Leistungsfähigkeit aus. Regelmäßige Bewegung steigert die Durchblutung des Gehirns, was zu einer besseren Sauerstoffversorgung führt. Dadurch können sich Konzentration, Gedächtnisleistung und Lernfähigkeit verbessern. Studien legen nahe, dass regelmäßige Bewegung das Risiko neurodegenerativer Erkrankungen wie Demenz oder Alzheimer senken kann.
Sport und die Haut
Eine oft unterschätzte Wirkung von Sport betrifft die Hautgesundheit. Durch eine verbesserte Durchblutung und vermehrtes Schwitzen wird die Haut mit mehr Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Dies fördert die Zellregeneration und kann das Hautbild verbessern. Regelmäßige Bewegung hilft außerdem, Entzündungen zu reduzieren, was besonders für Menschen mit Hautproblemen wie Akne oder Neurodermitis vorteilhaft sein kann.
Immunsystem
Bewegung fördert die Produktion weißer Blutkörperchen, wodurch das Immunsystem gestärkt und Infektionen besser abgewehrt werden. Zudem hilft regelmäßige Bewegung, Entzündungen im Körper zu reduzieren.
Da Stress das Immunsystem schwächen kann, wirkt Sport zudem ausgleichend, indem er Stresshormone abbaut und die Ausschüttung von Endorphinen anregt. Wichtig ist eine gute Balance, da übermäßiger Sport die Immunabwehr vorübergehend schwächen kann.
Muskel-Skelett-System
- Aufbau der Muskulatur
- Herzmuskel wird verstärkt
- Optimierung der intramuskulären Koordination
- Energieumsatz im Muskel wird erhöht
- Sauerstoffversorgung der Muskeln wird verbessert
- positive Wirkung auf Knochen
Nervensystem / Psyche
Körperliche Aktivität verursacht eine erhöhte geistige Leistungsfähigkeit, eine bessere Gehirnversorgung mit sauerstoffreichem Blut, eine bessere Stressbewältigung, das Selbstwertgefühl wird gesteigert und Schlafstörungen können vermieden werden.
Verdauungsorgane
Bewegung regt die Darmtätigkeit an und kann Verdauungsproblemen wie Verstopfung vorbeugen. Zudem verbessert Sport die Durchblutung des Verdauungstrakts, wodurch Nährstoffe effizienter aufgenommen werden.
Regelmäßige körperliche Aktivität wirkt sich außerdem positiv auf das Darmmikrobiom aus, was nicht nur die Verdauung, sondern auch das Immunsystem und das allgemeine Wohlbefinden unterstützt.
Welche Möglichkeiten von Sportarten gibt es?
Jede Sportart grenzt sich durch unterschiedliche Aspekte ab. So gibt es:
- Olympische und nichtolympische Disziplinen
- Einzel-, Partner- und Mannschaftswettbewerbe
- Bewegungsformen, die durch Umweltbedingungen geprägt sind
- Aktivitäten mit leistungsbezogener Messung
- Unterschiedliche Bewegungsstrukturen
- Einteilung nach sportmedizinischen Kriterien: Ausdauer-, Schnellkraft-, Kampf-, Spiel- und technisch-akrobatische Varianten

Motorische Fähigkeiten
Für motorische Fertigkeiten und deren Ausführungsniveau sind bewegungsspezifische Fähigkeiten wie Ausdauer, Beweglichkeit, Schnelligkeit, Koordination und Kraft verantwortlich. Alle motorische Fähigkeiten hängen zusammen und können beim Sport nicht isoliert betrachtet werden. Wichtig ist, dass der Fokus nicht auf einer motorischen Fähigkeit basiert, sondern ein Zusammenspiel zwischen allen Komponenten angestrebt wird.
Durch regelmäßige Bewegung wird das Zusammenspiel der Muskeln optimiert, wodurch Bewegungen effizienter und präziser ausgeführt werden. Besonders bei Kindern trägt körperliche Aktivität zur Entwicklung einer guten Körperkontrolle und Haltung bei, während er im Alter hilft, Mobilität und Balance zu erhalten.
Fazit:
Sport ist eine wesentliche Säule der Gesundheitsprävention und wirkt sich positiv auf nahezu alle Körperfunktionen aus. Neben der Förderung der körperlichen Fitness trägt er zur mentalen Gesundheit bei, reduziert Stress und stärkt das Immunsystem.
Die Coronapandemie hat einiges von uns abverlangt, umso mehr freuen wir uns, dass Veranstaltungen wie unsere Ferienkurse für Kinder und Jugendliche wieder stattfinden können. So haben die Kinder die Möglichkeit, regelmäßig Sport zu treiben und gleichzeitig ihre Gesundheit vorzubeugen.
Wichtig ist, eine Sportart zu finden, die langfristig Freude bereitet, da regelmäßige Bewegung der Schlüssel zu nachhaltiger Gesundheit ist. Ob in einem Verein, bei den Ferienkursen oder an der frischen Luft – entscheidend ist, den Körper regelmäßig in Bewegung zu halten, um Krankheiten vorzubeugen und die Lebensqualität zu steigern.