Parkour Training

Parkour Training: Unter der Sportart Parkour versteht man eine Fortbewegungsart, bei der man Mithilfe der Körper eigenen Fähigkeiten versucht möglichst effizient von einem Punkt zu Punkt einem anderen zu gelangen. Parkourläufer, oder auch Traceure genannt, suchen sich ihren ganz eigenen Weg durch den urbanen Lebensraum, welcher für Passanten aufgrund der gegebenen Architektur als unüblich erscheinen mag.  Auf diesem Weg bekommt man es im Parkour Training in der Regel mit Hindernissen zu tun. Parkourläufer versuchen diese durch verschiedene Kombinationen unterschiedlicher Bewegungen zu überwinden. Parkour wird auch als „Kunst der effizienten Fortbewegung“ bezeichnet. Für Traceure steht der Bewegungsfluss, die Bewegungskontrolle und die Effizienz dabei im Fokus.

Achtung Verwechslungsgefahr! Parkour ≠ Freerunning.

Freerunning ist kein Synonym für Parkour, sondern eine eigenständige Disziplin, deren Techniken sich lediglich zum Teil mit den Techniken des Parkour Trainings überschneiden. Freerunning bedeutet, sich zu bewegen, in jeder beliebigen Umgebung. Im Vordergrund steht der Selbstzweck der Bewegung, d. h. das sich selbst Bewegen sollte im Mittelpunkt stehen und die Bewegung nicht als Mittel zum Zweck angesehen werden. Die Bewegung des Körpers erfolgt kreativ und man kann sich dabei die komplette Umgebung zu nutzen machen. Das Spektrum der Bewegungen beim Freerunning unterliegt keinen Grenzen und wird kontinuierlichen von den Aktiven selbst erweitert. Diese erhalten Inspiration für ihre akrobatischen Bewegungen aus dem Turnen oder dem Marterial Arts Tricking. Inspirationen können entweder als erste Anregung verwendet werden oder sie werden übernommen und entsprechend der Umgebung angepasst.  Der Grundsatz des Parkour Trainings, die Effizienz, steht hier allerdings nicht im Vordergrund.

Parkour Hinderniss

Wie läuft ein Parkour Training ab?

Parkoursalto

Das Parkour Training setzt sich, wie bei den meisten anderen Sportarten auch, aus drei Phasen zusammen. Begonnen wird mit der Aufwärmphase, anschließend folgt der Hauptteil, in dem das eigentliche Training stattfindet, abgeschlossen wird das Training mit der Abwärmphase. Im Haupttraining gibt es verschiedene Methoden um Parkour zu trainieren. Eine Möglichkeit für das Parkour Training sind sogenannte Jamsession, bei denen ein Parkourläufer eine Technik vorführt, welche von den anderen Teilnehmern versucht wird zu wiederholen. Eine andere Möglichkeit ist es einen sogenannten Run (zu Deutsch: „Lauf“) zu absolvieren. Dabei wird versucht eine Strecke mit Hindernissen möglichst effizient und schnell, gemäß des Grundgedankens von Parkour, zu absolvieren. Eine andere Methode des Trainings ist die Wiederholung bestimmter Einzeltechniken oder Kombinationen. Für die Perfektionierung und Automatisierung von Bewegungsabläufen müssen über einen längeren Zeitraum immer wieder Wiederholungssessions als Trainingseinheit stattfinden. Das Parkour Training kann dabei sowohl draußen als auch drinnen in einer Halle stattfinden.

Wenn man die Möglichkeit hat sollte man auf jeden Fall versuchen sich einem Verein, einem professionellen Training oder einer Trainingsgruppe anzuschließen. Man muss keine Angst haben, dass die anderen Teilnehmer mehr Können mitbringen. Es ist sogar hilfreich, da man so von erfahreneren Traceuren lernen kann und die richtigen Techniken gezeigt bekommt. Außerdem macht das Training gemeinsam mehr Spaß!

Grundtechniken im Parkour Training

  • Landung – Reception

Unter Landung versteht man im Parkour Training eine Landung auf den Füßen, dabei stützt man seinen Oberkörper meist mit seinen Händen ab.

  • Balancieren – Balance

Unter dem Begriff Balancieren versteht man das Gehen bzw. das Balancieren auf Mauern und Stangen.

  • Loslassen – Lâcher

Loslassen heißt sich aus einer hängender Position fallen zulassen. Im Parkour Training kann man oft den entstehenden Schwung nutzen um sich anderen Objekten zu fangen und diese leichter zu überwinden.

  • Mauerüberwindung – Wallclimb

Bei der Mauerüberwindung nutzt man Schwung den man beim Anlaufen generiert und wandelt diesen in eine Aufwärtsbewegung um. Dies geschieht durch ein Anspringen und Abstoßen an der Mauer.

  • Überwindung – Passé

Unter dem Begriff Überwindung versteht man ganz allgemein das Überwinden von Objekten oder Hindernissen.  Auch hier steht, wie bei allen Techniken, die Effizienz im Vordergrund.

  • Halbe Drehung – 180

Eine halbe Drehung oder auch 180°-Drehung bedeutet, dass man beim Überwinden eines Objektes den Körper um 180° dreht, um anschließend kontrolliert landen zu können. Ein anderes Beispiel für den Gebrauch der Technik im Parkour Training ist das Überwinden eins Hindernisses und anschließend in eine hängende Position zu kommen.

Fortgeschrittene Techniken
  • Hochziehen – Plancher

Beim Hochziehen versucht man aus einer hängenden Position in eine Art Stütz-Position zu gelangen. Bei dieser Technik kann man sich sowohl Schwung aus einer vorangegangen Technik zunutze machen oder mit der eigenen Körperkraft arbeiten. Natürlich kann man auch beides kombinieren.

  • RolleGalipette

Eine Rolle wird eingesetzt um senkrecht auftretende Belastungen in eine Vorwärtsbewegung umzuwandeln. Beim Parkour wird diagonal über die Schulter gerollt und nicht über den Rücken. Die Rolltechnik sollte man vor dem Einsatz im Parkour Training ausreichend üben.

  • Durchbruch – Underbar

Hinter dem Begriff Durchbruch steckt das Durchschwingen durch eine Lücke. Eine Lücke kann zum Beispiel ein Fenster sein oder zwei waagerechte Stangen.

  • Rückwärtig – 360

Der Begriff Rückwärtig oder auch 360°-Drehung bedeutet, dass man beim Überwinden eines Objektes den Körper um 360° dreht um anschließend kontrolliert landen zu können. Diese Technik kann aber auch verwendet werden um Rotationsenergie oder Geschwindigkeit für die darauffolgende Technik zu gewinnen.

Spezifische Sprungtechniken

  • Armsprung

Der Armsprung wird in der Regel mit dem Hochziehen kombiniert. Beim Armsprung springt man an ein Objekt oder ein Hindernis um in eine hängende Position zu gelangen. Wenn möglich sollten die Beine das Objekt als erstes berühren, um den Aufprall abzudämpfen. Anschließend erfolgt dann das Hochziehen.

  • Katzensprung – Monkey-Vault

Hinter dem Begriff Katzensprung verbirgt sich ein Hocksprung. Beim Katzensprung springt man vor dem Objekt ab, zieht die Beine an und führt diese zwischen den Armen hindurch. Je tiefer man vor dem Absprung abbückt, desto mehr Höhe kann man beim Absprung gewinnen. Dies ist vor allem bei höheren Hindernissen enorm wichtig.

  • Sprung zum Boden – Drop

Hinter dieser Technik stecken alle Sprünge aus der Höhe zum Boden. Je nach Höhe oder vorangegangener Technik sollte man anschließend eine Rolle durchführen. Jegliche Sprünge aus der Höhe zum Boden. Für Anfänger ist es wichtig, dass Sie ihre Muskeln und ihre Abrolltechnik im Parkour Training davor gut trainieren, bevor sie Sprünge aus einer großen Höhe durchführen.

  • Weitsprung – Détent

Unter Weitsprung versteht man einen weiten Sprung um größere Distanzen zwischen zwei Objekten zu überwinden. Der Weitsprung kommt im Parkour Training vor allem zum Überwinden von Lücken zum Einsatz. Bei hoher Geschwindigkeit ist anschließend eine Rolle ratsam.

  • Präzisionssprung

Bei einem Präzisionssprung legt man vor dem Absprung einen fixen Landepunkt fest. Ziel ist es präzise auf dem Landepunkt zu landen und dabei stehen zu bleiben. Es ist also wichtig den gesamten Schwung auszubremsen. Zum Einsatz kommt der Präzisionssprung zum Beispiel, wenn man auf einer schmalen Stange landen möchte.

  • Tic Tac – Zick-Zack

Beim Tic Tac handelt es sich um das Abstoßen von einem Objekt. Diese kommt zum Einsatz um instabile oder kleine Objekte zu überwinden. Ein weiteres Einsatzgebiet sind eng zusammenstehenden Gebäuden und Fassaden. Durch das Abstoßen von Wand zu Wand kann man an diesen hinaufklettern.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Parkour Training

Wann ist das richtige Alter um mit Parkour Training zu beginnen?

Es gibt grundsätzliches kein richtiges Alter um mit dem Parkour Training zu starten. Bei Kindern ist vor allem ein gewisses Maß an geistiger Reife wichtig. Oft wird gesagt – Kinder springen, klettern und toben ja sowieso – aber beim Parkour ist es wichtig Risiken einschätzen zu können. Außerdem muss das Kind selbst Lust haben die Sportart zu betreiben und nicht nur in das Training kommen um vor anderen Kindern cool zu wirken. Wenn man nur halbherzig beim Parkour Training dabei ist kann ganz schnell das Verletzungsrisiko steigen. Es geht daher nicht darum, irgendwelche Tricks schnell zu lernen, sondern Parkour ist mit vielen intensiven Trainingseinheiten und Zeitaufwand verbunden. Zudem setzt Parkour ein hohes Maß an körperlichen Fähigkeiten voraus. Es geht hier nicht um reine Muskelmasse, sondern auch um ein gewisses Balance- und Körpergefühl.

Beim Training mit Kindern sollte darauf Rücksicht genommen werden in wie weit dieses bereits vorhanden ist. Kindern fällt es leichter dieses aufzubauen, wenn sie parallel zum Parkour weitere Sportarten erlernen. Um auf die ursprüngliche Frage zurück zu kommen, würden wir grundsätzlich ein Alter von mindestens 12 Jahren empfehlen um Parkour richtig zu betreiben. Jedoch kann man bereits früher sinnvolle Bewegungen und Übungen erlernen, die für das Parkour Training eine exzellente Grundlage darstellen. Abrollen und verschiedene Sprungbewegungen machen auch den ganz Kleinen schon sehr viel Spaß. Eine Altersgrenze nach oben gibt es nicht wirklich. Es ist durchaus möglich mit über 40 Jahren noch den Parkour Sport auszuüben. Wenn Sie überlegen ob Parkour für Ihr Kind geeignet ist, können ihre Schützlingen in unseren Ferienkursen(LINK) gerne einmal mit dem Sport in Berührung kommen und erste Hindernisse austesten.

Freestyle Parkour Trick

Welche Ausrüstung benötige ich für das Parkour Training?

Das Parkour Training hat den Vorteil, dass man selbst keine teure Ausrüstung oder Geräte anschaffen muss. Als Mindestausrüstung kann man ein paar Turnschuhe sehen. Jedoch kann die passende Kleidungsauswahl einem, dass Leben beim Parkour Training erleichtern.

  • Die Oberbekleidung
    • Die Oberkleidung sollte an die Wetterverhältnisse angepasst sein. Ein T-Shirt mit einem Kapuzenpulli bietet für die meisten Wetterverhältnisse die beste Kombination, da man einzelne Teile bei Bedarf ausziehen kann
  • Die Hose
    • Am gängigsten sind weiter geschnittene Trainingshosen, die einem die benötige Bewegungsfreiheit geben und auch eine gewisse Reißfestigkeit ist nicht von Nachteil.  Das wichtigste ist, dass man sich in seiner Trainingshose wohlfühlt.
  • Die Schuhe
    • Bei den Schuhen ist darauf zu achten, dass Sie eine durchgängige Sohle besitzen. Wenn die Sohle zu dick ist kann sich die Gefahr des Umknickens erhöhen. Außerdem sollten die Schuhe einen guten Grip bieten und fest am Fuß sitzen. Wenn man sich nicht ständig neue Schuhe für das Parkour Training kaufen möchte, sollten diese natürlich auch dementsprechend robust sein.
  • Der Rucksack
    • Grundsätzlich braucht man natürlich keinen Rucksack für das Parkour Training allerdings ist er praktisch um wichtige Utensilien mit sich zu führen. Man sollte immer eine Trinkflasche, ein Handtuch, Reserve Klamotten und Verbandszeug mit sich führen.

Ist das Parkour Training gefährlich?

Parkour ist nicht gefährlicher als andere Sportarten wie Basketball oder Skifahren.  Beim Parkour Training fallen viele Faktoren wie Gegenspieler, Sportgeräte oder Zeitdruck weg die das Verletzungsrisiko erhöhen. Man trainiert nur mit sich und seinem Körper, daher ist es wichtig seine Fähigkeiten gut
einzuschätzen um Verletzungen zu vermeiden.

  • Hier sind ein paar Tipps wie man als Anfänger das Verletzungsrisiko minimieren kann:
    1. Nur aufgewärmt trainieren
    2. Viel Aufbautraining (nicht nur Krafttraining) neben dem Parkour Training machen
    3. Anfangs sollte man nicht tiefer runterspringen als man aus dem Stand hochspringen kann
    4. Man sollte sich nie unter Druck setzen lassen
    5. Man sollte nur Tricks ausüben, die man sich selbst zutraut
    6. Betreibe einen Ausgleichssport
Freestyle Parkour Sprung

Kann man das Parkour Training überall machen?

Nein, für Privateigentum gilt immer ein Verbot!  Als Privateigentum zählen auch Zäune und Mauern um Häuser, Büroanlagen, Spielplätze und das Gelände von Schulen. Auch viele vermeintlich öffentliche Plätze sind Privateigentum. In München ist zum Beispiel der gesamte MVV Bereich Privateigentum, dazu zählen Haltestellen, Züge, Bahnsteige aber auch Park and Ride Parkhäuser. Wichtig ist es auch immer seine Umgebung respektvoll zu behandeln Man sollte nichts kaputt machen weder Pflanzen, Bänke oder sonstige Gegenstände.

Wir selbst bieten nur Einzeltrainings im Parkour an – jeder kann jedoch gerne mal unser Mixed Training besuchen um einen kleinen Einstieg in die Parkourwelt zu bekommen!

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